Verantwortlich ist man nicht nur für das,
was man tut,
sondern auch für das, was man nicht tut.
Laozi
Achtsamkeit für die körperlichen Bedürfnisse
Bedürfnisse haben alle Menschen, auch du hast verschiedenste Bedürfnisse. Der erwachsene Mensch hat die Fähigkeit erworben, seine Bedürfnisse aufzuschieben, was durchaus nützlich sein kann. Problematisch wird es, wenn du zu viel des Guten tust. Meist ist das ein längerer, schleichender Prozess, an dessen Ende hast du dich vielleicht sogar daran gewöhnt, deine Bedürfnisse nicht mehr wahrzunehmen oder unnötig oft zu übergehen.
Kennst du das Gefühl, dass du schon ganz unruhig und gereizt bist, weil du nicht darauf geachtet hast, dass du einen Druck auf der Blase hast oder in deinem Magen sich ein großes Loch gebildet hat? Das zeigt, dass das Übergehen und die Missachtung deiner körperlichen Grundbedürfnisse auch dein emotionales Gleichgewicht stört.
Körper – Seele – Geist bilden eine Einheit. Wir sind als Menschen stets ganzheitlich zu betrachten. Veränderung des Körpers haben Auswirkungen auf den Geist und die Seele. Das gleiche gilt natürlich umgekehrt – traurige Gedanken korrespondieren mit dem Körper und dem Geist. So wie du denkst, wirst du fühlen und dich wahrnehmen. Du hast es in deiner Hand. Änderung ist jeden Tag aufs Neue möglich.
„Achtsamkeitsampel“
Nehme dir daher im Alltag immer wieder ganz bewusst Zeit, auf deinen Körper zu achten. Zu registrieren, was dein Körper braucht. Spüre dabei in dich hinein und stelle dir Fragen. Ich habe dafür eine „Achtsamkeitsampel“ entwickelt.
Diese ist so aufgebaut, dass du dir mindestens einmal am Tag die nachfolgenden Fragen stellst:
- Wie habe ich geschlafen?
- Wie ist mein Wohlbefinden gerade?
- Habe ich genug gegessen?
- Habe ich genug getrunken?
- Habe ich mich genug bewegt?
- Habe ich mir Zeit für mich genommen?
- Habe ich soziale Kontakte gepflegt?
- Wie hoch ist mein Stresslevel gerade?
Die Ampel ist im Grün – Gelb – Rot – Modus aufgebaut. Du brauchst für dich nur einschätzen:
1. alles OK – grüner Bereich,
2. Achtung – gelber Bereich
3. Stopp – roter Bereich -> tu was!
Was immer es ist, versuche dein Bedürfnis zu erfüllen und dich um dich zu kümmern. So wie du dich um dein oder ein Kind kümmern würdest. So bekommst du die Chance zu reagieren, bevor du dich wirklich unwohl fühlst.
Ich habe dir deine persönliche „Achtsamkeits-Ampel“ beigefügt. Gerne kannst du diese ausdrucken und zukünftig registrieren, wie regelmäßig du für dich achtsam warst. Sie unterstützt die Entwicklung von Selbstfürsorge, welche so wichtig für ein erfülltes, zufriedenes Lebensgefühl ist.
Selbstverständlich kannst du dir auch deine eigenen Fragen stellen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wie wäre es mit: Ist mir gerade warm oder kalt? Bin ich müde oder brauche ich eine Pause? Was brauche ich jetzt?
Bei dieser Übung geht es neben der Selbstfürsorge um deine
Lebensbalance
L E B E N S B A L A N C E im Kleinen. Und diese ist es doch wert, dass du dich mehrfach täglich darum kümmerst. Denn dann kann sie durchaus große, wohltuende, entspannende Wirkung haben.
Ich wünsche dir neue Erfahrungen, die dich persönlich achtsamer werden und voll Neugier die Wirkungen der Achtsamkeit für die körperlichen Bedürfnisse – der Körper hat übrigens immer Recht – entwickeln lassen.
Nur durch die eigene Erfahrung kannst du lernen und dich weiterentwickeln. Achtsamkeit lässt sich nicht „erlesen“, sondern immer wieder „erleben“ – und das jeden Tag aufs Neue.
Mit achtsamen Grüßen
Meike