Lerne rechtzeitig, die Dinge um dich loszulassen.
Darin liegt der Schlüssel zum Glück.
Digha Nikaya
Loslassen macht glücklich – sich von Ballast befreien
Unsere Gesellschaft ist sehr von Konsum geprägt. Es geht ständig um Haben- und Behaltenwollen. Die Werbung tut ihr Übriges, mit angepassten Algorithmen deinen angeblichen Bedarf zu wecken, indem du auf deinem Smartphone oder Laptop Dinge angeboten bekommst, nach denen du irgendwann einmal recherchiert hast. Glücklich macht das meist nicht. Du empfindest vielleicht kurzfristig ein Gefühl von Glück, wenn du dir eine neue Sache Kleidung, Schuhe, Auto, oder, oder angeschafft hast. Doch das Fatale an der Sache ist, das gute Gefühl verfliegt mehr oder weniger schnell und der Geist begibt sich auf die Suche nach einem neuen „Objekt des Habenwollens“. Anhaften verursacht Leid, so sagt schon der Buddha. Daher ist es eine tolle Übung, sich immer wieder bewusst im Loslassen zu üben. Darum soll es in der Übung des Monats April gehen.
Wenn du zu den Sammlertypen gehörst, kann es sein, dass dir diese Übung schwerfällt. Aber keine Angst, es geht dabei nicht um das Praktizieren von Haus- und Besitzlosigkeit, wie wir das von buddhistischen Mönchen kennen, sondern viel mehr darum, dir bewusst zu machen, womit du dich eigentlich umgibst und was dich dabei vielleicht belastet. Besitz ist auch mit Verpflichtung verbunden. Weniger kann mehr Freiheit bedeuten.
Was ist dir also persönlich wichtig?
Nehme dir deinen Besitz bewusst vor und stelle dir dabei die Frage:
- Belastet mich dieses Stück? Das können Kleidungsstücke, Bücher, Dekoartikel, CD´s oder anderes sein.
Durchforste deine Wohnung gründlich vom Keller bis zum Dachboden und frage dich dabei:
- Brauche ich das noch?
- Tut es mir gut, es um mich zu haben?
- Was geschieht, wenn ich es weggebe?
- Kann ich einem anderen Menschen damit eine Freude machen?
- Möchte ich „es“ loslassen?
Wahrscheinlich wirst du Dinge entdecken, von denen du dich leicht trennen kannst, bei anderen Dingen fällt es dir schwerer.
Entwickle daraus dein eigenes Loslass-Ritual. Dabei kannst du Dinge verschenken oder auch wegwerfen. Würdige dabei jedes Ding, um dich von ihm zu verabschieden. Lerne loszulassen und spüre dabei, wie du dich zunehmend freier fühlst. Die Ordnung und Übersicht im Außen wirkt unbewusst auch auf deinen Seelenzustand.
Durchführung:
Nehme dir für zunächst zwei Wochen täglich einen kleinen Bereich deiner/s Wohnung/Hauses vor (Kleiderschrank, Bücherregal, CD´s, Vorratskammer, Zimmer etc.).
- Überprüfe dabei, was du wirklich behalten möchtest.
- Alle anderen Dinge sortiere für dich – verschenken oder wegwerfen.
- Setze dies dann für dich Stück für Stück um, indem du die Dinge loslässt.
Dieses Ritual kannst du regelmäßig durchführen. Einmal im Monat oder im Frühjahr und Herbst. Überlege, was zu dir passt. Für viele Menschen ist das Frühjahr eine gute Zeit, Platz zu schaffen, um Raum und damit mehr Leichtigkeit und Glück in das eigene Leben einzuladen.
Ich wünsche dir dabei neue Erfahrungen, die dich persönlich achtsamer werden und die Wirkungen des Loslassens erleben lassen – sei dabei voll Neugier und Anfängergeist. Nur durch die eigene Erfahrung kannst du lernen und dich weiterentwickeln. Achtsamkeit lässt sich nicht „erlesen“, sondern „erfahren“ – und das jeden Tag aufs Neue.
Mit achtsamen Grüßen
Meike