Blicke in die Natur und beruhige dein Gemüt.
Ludwig van Beethoven
Vom Stress zu deiner „Alltags-Insel“
In meine Praxis kommen oft Kunden, die den täglichen Stress als Belastung empfinden, die der tägliche Stress aus der Balance gebracht hat. Ihr größter Wunsch ist in die „Ruhe“ kommen und wieder ihre „Lebens-Balance“ spüren können.
Stress kommt ursprünglich aus der Materialkunde, wo es ein physikalischer Ausdruck war. Es ist ein englisches Wort und bedeutet Druck oder Anspannung. Stress wurde von Hans Selye (1907 – 1982) in die Psychologie eingeführt. Selye gilt als der „Vater der modernen Stressforschung“.
Das Wahrnehmen von Stresssymptomen bedeutet für unseren Körper, sich auf „Kampf“ oder „Flucht“ einzustellen, da der Stress als eine Bedrohung von unserem Gehirn wahrgenommen wird. Durch „Kampf“ oder „Flucht“ kann ich mich dieser entziehen. Unser Geist unterscheidet nicht zwischen einer realen äußeren Gefahr (Angriff des Säbelzahntigers) oder einer eingebildeten Gefahr. Dieser Mechanismus unseres Körpers hat sich in den Jahren der menschlichen Evolution nicht verändert.
Das Gehirn registriert „Gefahr“ und rüstet sich zum „Kampf“ – der Körper wird mobilisiert, es entstehen
physiologische Stressreaktionen.
Zu diesen zählen unter anderem steigender Blutdruck, Verkrampfung der Muskulatur, beschleunigter Herzschlag, schnellere Atmung, vermehrte Produktion weißer Blutkörperchen, Verdauungssystem wird heruntergefahren, verstärkte Hormonausschüttung. Bei einer realen Gefahr bin ich so für den „Kampf-“ oder „Fluchtmodus“ gerüstet. Nachdem dieser vorbei ist, normalisieren sich die Körperfunktionen automatisch wieder und das Gehirn setzt die Information „Gefahr vorbei“ um. Der Körper entspannt sich.
Problematisch wird es, wenn unser Körper durch Dauerstress mit der Zeit verlernt, vom Kampf- auf den Entspannungsmodus umzustellen. Wir sprechen von chronischem Stress. Durch die fehlende Entspannung fährt der Körper seine Leistung buchstäblich herunter, um den Stress-Modus aufrecht zu erhalten.
Wie zeigt sich dies in deinem Leben?
Dein Immunsystem ist irgendwann durch die ständige Überfunktion erschöpft. Du wirst anfälliger für Infektionskrankheiten, die deinen Körper weiter schwächen. Körperliche Symptome zeigen sich in Form von Kopf- oder Bauchschmerzen, die Muskulatur verspannt sich, besonders kannst du das im Schulter- Nackenbereich feststellen. Störungen des Verdauungssystems stellen sich eventuell ein. „Der Stress sitzt mir im Nacken.“ – ist ein Satz den du vielleicht schon oft ausgesprochen hast. Deine Reaktion auf das tägliche Leben werden zunehmend von Stress bestimmt, und du empfindest bereits bei geringen Anforderung – Stress.
Mein Leben ist aus der Balance.
Spätestens hier sollte ein Weg gefunden werden, mit den Stressfaktoren umzugehen. Dafür ist es erforderlich, sich diese bewusst zu machen, sie zu erkennen und in der Folge annehmen zu lernen. Verpasse ich hier die „Ausfahrt“, dann reagiert der Körper mit Krankheiten wie Depression, Erschöpfungssyndrom, „Burnout“ (ausgebrannt sein), Erschöpfung von Körper, Seele und Geist. Hilferuf des Körpers.
Stressfaktoren werden unterschieden nach:
- Persönlichen Stressoren –
wie Stressoren im Bereich Ernährung, schädlicher Gewohnheiten.
- Arbeits- und Alltagsstressoren –
im Bereich Arbeit, Alltag, Finanzen.
- Kognitiven Stressoren
- Sozialen Stressoren –
wie Familie, Freunde, Partnerschaft.
Um einen Umgang mit deinem Stressempfinden finden zu können, sind zunächst die individuellen Stressoren zu ermitteln.
Diesem Schritt folgt die Ermittlung deiner persönlichen Ressourcen für die Stressbewältigung.
Wie bin ich in der Vergangenheit mit Situationen umgegangen,
die mich gestresst haben?
Diese ins Bewusstsein gebracht, lassen dich Strategien zum aktiven Handeln entwickeln. Du erkennst, dass du dem Stress nicht hilflos ausgeliefert bis.
Von Menschen dem Thema „Stress“ erlebe ich immer wieder die Aussagen:
„Ich möchte einfach nur Ruhe.“
„ Ich sehne mich nach Ruhe.“
Diese Aussagen kommen aus tiefstem Herzen und sind ein intensiver Wunsch der Betroffenen. Als Herausforderung stellt sich immer wieder heraus, dass, wenn die Ruhe gegeben ist, diese nicht ertragen werden kann. Sie wird als unaushaltbar empfunden. Hier setzt das
Training des „Ruhemuskels“
ein.
Finde deine persönliche „Ruhe-Insel“ im Alltag.
Es kostet für den Anfang ein wenig Überwindung in die Ruhe einzutauchen. Ruhe – die große Unbekannte. Wie schaffe ich es trotzdem, in die Ruhe zu finden? Schau dir zunächst deine innere Einstellung an. Ich empfehle dir –
Die Stille als Chance – nicht als Muss!
willkommen zu heißen. Finde dein eigenes Maß, Stille positiv erleben zu können. Hierfür sind die Dauer und das Umfeld entscheidend. Zeit – stelle dir die Frage: „Wie lange tut mir die Stille gut, ohne mich zu überfordern?“ Sind das 3 Minuten am Tag, 20 Minuten in der Woche? Was ist mein Wohlfühlbereich? Beginne lieber mit ein paar Minuten, als mit Ehrgeiz 30 Minuten aushalten zu wollen. Dies erzeugt eher wieder Druck und damit Stress, was du als kontraproduktiv erleben wirst. Erkenne deine individuellen Bedürfnisse, es gibt kein richtig oder falsch!
Entscheidend ist, es zu tun.
Beschäftige dich in dem Zusammenhang auch mit deinem räumlichen Erleben, deinen Wünschen diesbezüglich. Wo und wie kann ich die Stille am besten, leichtesten erleben und genießen? Kein Druck (Leistungsdruck hast du schon genug …)
Dieses Erleben ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, daher kann es kein „Patentrezept“ geben.
Nur du selbst kannst es für dich erfahren, durch das Erleben.
In die Stille gehen kannst du zum einen, indem du einfach nur still bist, ohne Regeln oder zum anderen auf dem Weg der Meditation, welche viele Variationen bietet. So kannst du mit Ankern, wie deinem natürlichen Atem arbeiten. Immer mit dem Ziel, im
Hier und Jetzt
zu sein.
Nimm deine Gedanken wahr, dann lasse sie vorbeiziehen, wie Wolken am Himmel, die vorüberziehen, sich verändern und schließlich auflösen.
Finde deinen Weg zur Ruhe,
zu deiner „Ruhe-Insel“ im Alltag.
Beginne. JETZT.
Dafür habe ich eine wundervolle Fantasiereise von Else Müller aus ihrem Buch „Du spürst unter deinen Füßen das Gras“ (Fischer Taschenbuch Verlag 1983) für dich aufgenommen.
„Waldspaziergang“
Ich lade dich zu deinem individuellen Waldspaziergang ein und wünsche dir Ruhe und Balance.
Mit achtsamen Grüßen
Meike Gräf